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@ -31,4 +31,4 @@ Das Repository ist modular aufgebaut. Die mod/material_fabrication beschreibt de
# Lizenz
CC-BY-SA-4.0
Aufgezeigte Herstellungsprozesse sind in Teilen patentrechtlich geschützt, sodass eine vollumfängliche kommerzielle Nutzung nicht gewährleistet werden kann.
Aufgezeigte Herstellungsprozesse sind in Teilen patentrechtlich geschützt, sodass eine kommerzielle Nutzung auf keinen Fall gewährleistet werden kann.

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@ -1,11 +1,41 @@
# README `mod/material_fabrication/`
# DISCLAIMER
# Schematische Darstellung des Herstellungsprozesses
Lizensdingsbums
![Bild](../media/flowchart.webp)
# Gliederung
1. [Einleitung](#1-einleitung)
2. [Benötigte Materialien](#2-benötigte-materialien)
3. [Benötigte Geräte und Utensilien](#benötigte-geräte-und-utensilien)
4. [Substratherstellung](#4-substratherstellung)
1. [Berechnung der Ausgangsgrößen für die Substratherstellung](#4-1-berechnung-der-ausgangsgrößen-für-die-substratherstellung)
1. [Bestimmen des benötigten Gesamtvolumens und der Gesamtmasse](#4-1-1-bestimmen-des-benötigten-gesamtvolumens-und-der-gesamtmasse)
2. [Bestimmen der zu wiegenden Substratmasse und Wassermenge](#4-1-2-bestimmen-der-zu-wiegenden-Substratmasse-und-Wassermenge)
2. [Anmischen des Substrats](#4-2-anmischen-des-substrats)
3. [Sterilisation im Autoklav](#4-3-sterilisation-im-autoklav)
4. [Beimpfung des Substrats](#4-4-beimpfung-des-substrats)
5. [Substratdurchwachsung](#4-5-substratdurchwachsung)
6. [Zerkleinern](#4-6-zerkleinern)
5. [Absorberherstellung](#5-absorberherstellung)
1. [Befüllung der Form](#5-1-befüllung-der-form)
2. [Formdurchwachsung](#5-2-formdurchwachsung)
3. [Anlockern](#5-3-anlockern)
4. [Entformen](#5-4-entformen)
5. [Trocknung](#5-5-trocknung)
6. [Sicherheitshinweise](#6-sicherheitshinweise)
7. [Lizenz](#7-lizenz)
# 1. Einleitung
Die Herstellung eines Myzel-Kompositmaterials läuft in mehreren Teilschritten ab und wird in den weiter unten aufgeführten Kategorien genau beschrieben. Details hierzu lassen sich im Dokument "Mind the fungi" (Quelle) finden.
Beim Herstellungsprozess wird innerhalb einer Woche zuerst das Substrat in Beuteln mit Myzel durchwachsen. Danach wird eine Negativform mit dem vorkultiviertem Substrat befüllt und hölzerne Befestigungsanker in Position gebracht. In den nächsten 3-6 Tagen wächst das Pilzmyzel weiter und verfestigt das Substrat. Zwischenzeitlich wird es aus der Form entnommen. Die vom Myzel durchwachsenen und umschlossenen Holzanker sind fest mit dem Myzelblock verbunden. Nach der Durchwachsung wird der Pilz abgetötet, in dem das Material für 48 Stunden auf über 55 °C erhitzt und getrocknet wird. Ein Weiterwachsen des Pilzes ist nach diesem Schritt ausgeschlossen.
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# Benötigte Materialien:
# 2. Benötigte Materialien
- Rapsstroh [Bild von Rapsstroh]
- Buchweizenschalen [Bild von Buchweizenschalen]
- Autoklavbeutel [Bild von Autoklavbeutel]
@ -14,277 +44,187 @@ Lizensdingsbums
- Wachstumsform
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# Benötigte Geräte und Utensilien:
# 3. Benötigte Geräte und Utensilien
- Substratwaage [Bild von Substratwaage]
- Messbecher/ Messzylinder
- Substratmischer [Bild von Substratmischer]
- Maurerkelle
- Autoklav
- Laminarströmungsabzug [Bild von Flowhood]
- sterile Werkbank [Bild von Flowhood]
- Impulsschweißgerät
- Hechsler für Substrat [Bild von Hechsler]
- temperaturkontrolliertes Wachstumszelt [Bild von Growzelt]
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# Arbeitsaufwand:
Der Arbeitsaufwand richtet sich stark nach dem Umfang und dem Volumen der herzustellenden Körper.
Bei manueller Herstellung der Substratmischung erhöht sich der Arbeitsaufwand mit erhöhtem Volumen zunehmend.
# 4. Substratherstellung
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# Herstellung
Die Herstellung eines Myzel-Kompositmaterials läuft in mehreren Teilschritten ab und wird in den weiter unten aufgeführten Kategorien genau beschrieben.
Details hierzu lassen sich im Dokument "Mind the fungi" (Quelle) finden.
Für die Substratmischung wird die hinzuzufügende Wassermenge auf Grundlage der Ausgangsfeuchte der einzelnen Substratbestandteile berechnet. Da unterschiedliche Substrate verschiedene Wasserhaltekapazitäten besitzen, wird die hinzuzufügende Menge Wasser immer vor Ort und auf Grundlage der aktuellen Restfeuchte der Substrate bestimmt.
Beim Herstellungsprozess wird innerhalb einer Woche zuerst das Substrat mit Myzel durchwachsen.
Danach wird eine Negativform mit dem vorkultiviertem Substrat befüllt und hölzerne Befestigungsanker in Position gebracht. In den nächsten 3-6 Tagen wächst das Pilzmyzel weiter und verfestigt das Substrat. Zwischenzeitlich wird es aus der Form entnommen. Die vom Myzel durchwachsenen und umschlossenen Holzanker sind fest mit dem Myzelblock verbunden. Nach der Durchwachsung wird der Pilz abgetötet, in dem das Material auf über 55 °C erhitzt und getrocknet wird. Ein Weiterwachsen des Pilzes ist nach diesem Schritt ausgeschlossen.
## 4.1. Berechnung der Ausgangsgrößen für die Substratherstellung
### - <a href="#substrat">Substrat</a>-<a href="#pilz">Pilz</a>-Kombination
### - <a href="#form">Formbefüllung</a>
### - <a href="#step1">Nachbehandlung</a>
### 4.1.1. Bestimmen des benötigten Gesamtvolumens und der Gesamtmasse
---
| Ausgangsgrößen: | |
| ---: | :--- |
| Substratvolumen/Absorberpaneel | 10 L |
| Anzahl der herzustellendenen Absorber | 12 |
| Mischungsverhältnis Buchweizenschalen/Rapstroh (m/m) | 50/50 |
| Dichte des lockeren und mit Wasser gesättigtem Buchweizenschalen-Rapsstroh-Gemischs: | 275 g/L |
| Substratdichte wassergesättigt und leicht komprimiert: | 320 g/L |
| Gewichtskapazität der Autoklavbeutel: | 1,6 Kg |
| Wasserspeicherkapazität Rapsstroh | 75 % |
| Lagerfeuchtigkeit Rapsstroh (lokal gemessen) | 15 % |
| Wasserspeicherkapazität Buchweizenschalen | 59 % |
| Lagerfeuchtigkeit Buchweizenschalen (lokal gemessen) | 11,7 % |
## <a name="substrat"></a> Substrat
**Rechnung:**
---
Pro Paneel wird ein wassergesättigtes leicht komprimiertes Substrat mit der Masse 10 l x 320 g/l = 3200 g benötigt.
Es werden aufgrund der Gewichtskapazität der Autoklavbeutel 2 Autoklavbeutel mit vorkultiviertes Substrat für 1 Paneel verwendet.
Für die Substratmischung wird je nach Art der Ausgangsmaterialien ein individuelles Rezept benötigt. Da unterschiedliche Substrate verschiedene Wasserhaltekapazitäten besitzen, wird die hinzuzufügende Menge Wasser immer vor Ort und auf Grundlage der aktuellen Restfeuchte der Substrate bestimmt.
Für 12 Absorber werden 3.200 g x 12 = 38,4 Kg fertig gemischtes Substrat benötigt.
---
### Berechnen der Größen:
### 4.1.2. Bestimmen der zu wiegenden Substratmasse und Wassermenge
---
1. **Bestimmen des benötigten Gesamtvolumens und der Gesamtmasse**
Die Masse von 12 Absorbern wird unter Berücksichtigung des Mischungsverhältnisses zunächst auf die jeweiligen Trockenmassen heruntergerechnet. Danach wird die zu wiegende Substratmasse unter Berücksichtigung ihrer spezifischen Lagerfeuchte berechnet.
---
<p>Je Form ist ein Befüllungsvolumen von rund 10 Litern angegeben.
**Rechnung:**
Dichte des lockeren Buchweizenschalen-Rapsstroh-Gemischs (50/50 %, hydriert):<br>
~ 274,68 g/Liter<br>
38,4 Kg / 2 = 19,2 Kg je Substrat <br>
<br>
Dichte des leicht komprimierten Substrats:<br>
<strong>~ 320 g/Liter</strong><br>
**Buchweizenschalen:** <br>
Wasserspeicherkapazität: 59% <br>
19.200 g Buchweizenschalen feucht * 0,41 <br>
= 7.872 g Buchweizenschalen Trockenmasse (0% Feuchtigkeit) <br>
7872 g * 1,117 = 8793 g Buchweizenschalen gelagert (11,7% Feuchtigkeit) <br>
<br>
<strong>Rechnung:</strong><br>
**Rapsstroh:** <br>
Pro Paneel wird Substrat mit der Masse 3.200 g benötigt.
Wasserspeicherkapazität Rapsstroh: 75% <br>
Es werden somit also 2 Beutel vorkultiviertes Substrat für 1 Paneel verwendet.
&#8658; 1.600 g x 12 = 19.200 g fertig gemischtes Substrat pro Autoklav
</p>
---
2. **Bestimmen der Gesamtmasse des trockenen Substrats**
---
<p>Das Gewicht der hydrierten Masse wird auf die jeweiligen Trockenmassen heruntergerechnet.<br>
19.200 g Rapsstroh feucht * 0,25 <br>
= 4800 g Rapsstroh Trockenmasse (0% Feuchtigkeit) <br>
4800 g * 1,15 = 5520 g Rapsstroh gelagert (15% Feuchtigkeit) <br>
<br>
<strong>Rechnung:</strong><br>
19.200 g / 2 = 9.600 g je Substrat<br>
<br>
<strong>Buchweizenschalen:</strong><br>
Wasserspeicherkapazität: 59%<br>
<br>
9.600 g Buchweizenschalen feucht * 0,41 <br>
= <ins>3.936 g Buchweizenschalen trocken</ins><br>
9.600 g * 0,59 = <ins>5.664 g Wasser</ins><br>
<br>
<strong>Rapsstroh:</strong><br>
Wasserspeicherkapazität Rapsstroh: 75%<br>
<br>
9.600 g Rapsstroh feucht * 0,25 <br>
= <ins>2.400 g Rapsstroh trocken</ins><br>
9.600 g * 0,75 = <ins>7.200 g Wasser</ins><br>
</p>
Der Gesamtbedarf an Wasser ergibt:<br>
38,4 kg - 8,793 kg - 5,520 kg = 24,1 l<br>
---
3. **Berechnen der benötigte Gesamtwassermenge**
## 4.2. Anmischen des Substrats
---
Die Menge leitet sich aus der Rechnung aus 2. ab.
<p>5.664 g + 7.200 g = 12.864 g &#10141; <ins>12,86 Liter</ins> <strong>Wasser</strong></p>
Die bestimmten Substrat- und Wassermengen werden in einem Substratmischer oder ggf. manuell vermischt. Das Gemisch sollte mindestens 30 min homogenisiert und hydriert werden. Heißes Wasser beschleunigt den Hydrierungsprozess.
---
### Substrat anmischen:
## 4.3. Sterilisation im Autoklav
---
1. Abwiegen der Substratmengen
2. Messen der Wassermenge
3. Im Substratmischer Substrat mit entsprechender Wassermenge mindestens 30 Minuten homogenisieren und hydrieren, mit heißem Wasser geht dieser Prozess besser
Die anschließende Sterilisation des Substrats im Autoklav erfolgt nach diesen Schritten:
---
### Vorbereitung zum Autoklavieren:
---
1. Abfüllen des Substrates in Autoklavbeutel (a 1,52 Kg)
2. Komprimierung und doppeltes Falten der offenen Beutel (Pasteursche Schleife)
2. Komprimierung und doppeltes Falten der offenen Beutel (Pasteursche Schleife)<br>
(Illustration) Syntax: material_folding.webp
3. Befüllen der Korbeinsätze des Autoklavs mit Faltöffnung nach innen zeigend
4. Starten des Autoklaviervorgangs (121 °C, 15 psi, 90 Minuten)
5. Abkühlen über Nacht, Substrat muss vor Beimpfen eine Kerntemperatur von unter 30 °C haben
(Illustration)
Syntax: material_folding.webp
## 4.4. Beimpfung des Substrats
---
### Autoklaviervorgang:
Sobald die Kerntemperatur des Substrats unter 30 °C liegt, kann dieses mit einer Pilzkultur beimpft werden. Diese Methode verwendet Reishi oder glänzender Lackporling (Ganoderma lucidum).
---
1. Befüllen der Korbeinsätze des Autoklavs mit Faltöffnung nach innen zeigend
2. 6 Beutel pro Korb -> 12 Beutel pro Autoklavdurchlauf
3. Starten des Autoklavs (121 °C, 15 psi, 90 Minuten)
4. Abkühlen über Nacht, Substrat muss vor Beimpfen eine Kerntemperatur von unter 30 °C haben
Jeder Substratbeutel mit einem Gewicht von 1600 g wird mit 80 g Pilz-Körnerbrut beimpft. Hierzu wird die Pilzbrut unter sterilen Bedingungen auf der Reinluftbank in die Substratbeutel gekippt. Es ist darauf zu achten, dass das Innere der Substratbeutel nicht berührt wird. Anschließend werden die Beutel mit dem Impulsschweißgerät versiegelt und geschüttelt, bis sich die Pilzbrutkörner gleichmäßig im Substrat verteilt haben. Insgesamt wiegt ein Beutel nun 1680 g. Anschließend wird das Substrat in die Inkubation gegeben.
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### Beimpfen:
(Illustration) Syntax: material_inoculation.webp
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## 4.5. Substratdurchwachsung
Sobald die Kerntemperatur des Substrats unter 30 °C liegt, kann es mit einer Pilzkultur besetzt werden.
Wir haben uns für Reishi (Ganoderma lucidum) entschieden.
Die Durchwachsung (Inkubation) findet bei 24°C und Dunkelheit in einem Wachstumszelt statt.
Jeder Substratbeutel mit 1.520 g wird mit 80 g Pilz Körnerbrut versehen.
Insgesamt wiegt ein Beutel nun 1.600 g.
Ist das Substrat zu mehr als 90% durchwachsen, kann es weiterverarbeitet werden. Die Durchwachsung nimmt ca. 1 Woche in Anspruch.
Anschließend wird es in einem Wachstumszelt bei 24°C und Dunkelheit in die Inkubation gegeben.
## 4.6. Zerkleinern
(Illustration)
Syntax: material_inoculation.webp
Um eine optimale Abformung der Negativform im späteren Prozess zu erreichen, muss das Myzel nach der Vorkultivierung wieder zerkleinert werden.
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### Durchwachsungsphase:
---
Ist das Substrat zu mehr als 90% durchwachsen kann es weiterverarbeitet werden.
Dieser Schritt nimmt ca. 1 Woche in Anspruch.
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### 6. Schreddern und Zerkleinern
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Um eine optimale Abformung der Negativform zu erreichen, muss das Myzel nach der Vorkultivierung wieder zerkleinert werden.
Dies wird mit einem herkömmlichen Grüngutschredder realisiert. Das Myzel kann einem Schreddervorgang standhalten, da in jedem Partikel des Substrats der Pilz sitzt. Er wird durch das Schreddern nicht getötet, lediglich fragmentiert.
Dies wird mit einem herkömmlichen Grünguthäcksler realisiert. Das Myzel kann einem Häckselvorgang standhalten, es wird lediglich fragmentiert. Ausgehend von den einzelnen Fragmenten wird das Myzel anschließend weiterwachsen und sich erneut verbinden.
Vor Inbetriebnahme des Gerätes gilt es, Nitril-Einmalhandschuhe, Mund-Nasenschutz sowie Schutzbrille anzulegen und sich mit dem Gebrauch des Gerätes vertraut zu machen. Bitte Sicherheitshinweise des Herstellers beachten.
Nun werden alle Oberflächen, welche mit Myzel in Kontakt kommen werden gündlich gereinigt und anschließend mit 70% Alkohollösung desinfiziert.
Nun werden alle Oberflächen, welche mit Myzel in Kontakt kommen werden gründlich gereinigt und anschließend mit 70% Alkohollösung desinfiziert.
Danach sollte zügig mit der Zerkleinerung begonnen werden. Hierzu werden die vorkultivierten Beutel geöffnet und stückweise in den Schredder gegeben. Unter dem Auslass wird ein ebenfalls desinfiziertes, verschließbares Auffangbehältnis platziert.
Um ein Umherfliegen des Gehäckselten zu vermeiden wird zwischen der Auffangbox und Auslass eine Plastiktüte gespannt.
Um ein Umherfliegen des Gehäckselten zu vermeiden, wird zwischen der Auffangbox und dem Auslass eine Plastiktüte gespannt.
Nachdem 2 Beutel zerkleinert wurden, wird die Box von außen desinfiziert und auf die Arbeitsfläche unter dem Laminarströmungsabzug gelegt.
Nachdem 2 Beutel zerkleinert wurden, wird die Box von außen desinfiziert und auf die Arbeitsfläche der sterilen Werkbank gelegt und die entsprechende Form befüllt.
(Illustration/Bild?) Syntax: material_fragmentation.webp
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# 5. Absorberherstellung
Das hergestellte Substrat kann nun für beliebige Anwendungen genutzt werden. Im folgenden wird die Herstellung von Akustikabsorbern beschrieben.
## 5.1. Befüllung der Form
Das fragmentierte Material wird auf der sterile Werkbank weiterverarbeitet.
Dort liegen die bereits vorbereiteten (Hyperlink zu workshop_day2_pre) Wachstumsformen (hyperlink), 4 Holzanker (Hyperlink) und die Ausrichtungsschablone
(Illustration/Bild?)
Syntax: material_fragmentation.webp
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### 9. Form Befüllen
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Die Form wird nach gründlichem Desinfizieren mit dem geschredderten Myzel befüllt.
Die desinfizierten Holzanker werden dabei eingebettet.
Die Form wird nach gründlichem Desinfizieren mit dem geschredderten Myzel befüllt. Die desinfizierten Holzanker werden dabei eingebettet.
(siehe Anleitung Holzanker)
Das Myzel wird bis zum Kragen aufgefüllt.
Anschließend wird die Andrückplatte aufgelegt.
Diese wird mit Hilfe von Abstandshaltern über das Anbringen des Deckels auf eine definierte Höhe heruntergedrückt und komprimiert das Myzel flächig.
Das Myzel wird bis zum Kragen aufgefüllt. Anschließend wird die Andrückplatte aufgelegt. Diese wird mit Hilfe von Abstandshaltern über das Anbringen des Deckels auf eine definierte Höhe heruntergedrückt und komprimiert das Myzel flächig.
Nachdem die Andrückplatte wieder entfernt wurde, wird der Deckel erneut angebracht und mit Kreppband versiegelt. Beim Durchführen der Anker durch die quadratischen Aussparungen im Deckel ist besonders Acht zu geben, dass sich die korrekte Lage der Anker nicht verändert.
Zum Schluss werden die 35 mm Belüftungslöcher im Deckel mit 5 cm Micropore Tape abgeklebt. Hierdurch ist ein passiver Gasaustausch möglich, jedoch ohne, dass Staub oder Kontaminationen in die Wachstumsform gelangen.
Zum Schluss werden die 35 mm Belüftungslöcher im Deckel mit 50 mm Micropore Tape abgeklebt. Hierdurch ist ein passiver Gasaustausch möglich, jedoch ohne, dass Staub oder Kontaminationen in die Wachstumsform gelangen.
(Illustration) Syntax: material_moulding.webp
(Illustration)
Syntax: material_moulding.webp
## 5.2. Formdurchwachsung
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### 10. Durchwachsen lassen
Nachdem die Wachstumsform befüllt ist, wird sie bei 24 °C und Dunkelheit für weitere 2 - 4 Tage durchwachsen. Während dieser Zeit erholen sich die Pilzfäden (Hyphen) vom Schock der Zerkleinerung und gehen wieder in vegetatives Wachstum über. Durch das Zerstören der bisher entstandenen Hyphenverbindungen werden sie außerdem zu stärkerer Verzweigung angeregt.
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Nachdem die Wachstumsform befüllt ist, wird sie bei 24 °C und Dunkelheit für weitere 2 - 4 Tage durchwachsen. Während dieser Zeit erholen sich die Pilzfäden (Hyphen) vom Schock der Zerkleinerung und gehen wieder in vegetatives Wachstum über. Durch das Zerstören der bisher entstandenen Hyphenverbindungen werden sie außerdem zu stärkerer Verzweigung angeregt.
Finden sich zwei Hyphen derselben Art, können sie sich vereinigen. Durch Ineinanderwachsen und Quervernetzen der mikroskopisch feinen Hyphen entsteht ein zusammenhängendes dreidimensionales Netz.
Finden sich 2 Hyphen der selben Art, können sie sich vereinigen.
Durch Ineinanderwachsen und Quervernetzen der mikroskopisch feien Hyphen entsteht ein zusammenhängendes 3-dimensionales Netz.
Das fragmentierte Myzel findet sich und wird wieder Eins.
Die Holzanker bestehen aus Buchenholz. Der glänzende Lackporling ist in der Lage, in den Holzanker hineinzuwachsen und somit das Material mit dem Anker zu verbinden.
Die Holzanker bestehen aus Buchenholz. Der glänzende Lackporling ist in der Lage dazu, durch und um den Holzanker herum zu wachsen und somit das Material mit dem Anker auch auf Zellebene zu verbinden.
(Illustration?) Syntax: material_incubation.webp
(Illustration?)
Syntax: material_incubation.webp
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### 11. Aus der Form lockern
## 5.3. Anlockern
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Sobald die zerkleinerten Myzelstücke wieder eien Einheit gebildet haben, wird die gesamte Wachstumsform gewendet. Die Wände der Box werden hierzu vorsichtig von der Myzeloberfläche gelöst. Nun kann das Myzel umgedreht werden. Es liegt nun mit der Rückseite auf dem Deckel auf und die Holzanker schauen nach unten heraus.
Sobald die zerkleinerten Myzelstücke wieder eine Einheit gebildet haben, wird die gesamte Wachstumsform gewendet. Die Wände der Box werden hierzu vorsichtig von der Myzeloberfläche gelöst. Nun kann das Myzel umgedreht werden. Es liegt nun mit der Rückseite auf dem Deckel auf und die Holzanker schauen nach unten heraus.
Die gedrehten Paneele werden in dem wenige Zentimeter breiten Spalt zwischen Myzeloberfläche und Wachstumsform sogenanntes Luftmyzel bilden - eine Schicht, die sich bis zu 1 cm entlang der Oberfläche bildet. Das sieht dann so ähnlich fluffig aus wie bei einem Camembert-Käse.
Dieses Luftmyzel erzeugt nach dem Trocknungsprozess eine ansprechende Optik und eine angenehm weiche Haptik.
Die gedrehten Paneele werden in dem wenige Zentimeter breiten Spalt zwischen Myzeloberfläche und Wachstumsform sogenanntes Luftmyzel bilden - eine Schicht, die sich bis zu 1 cm entlang der Oberfläche bildet. Das sieht dann so ähnlich fluffig aus wie bei einem Camembert. Dieses Luftmyzel erzeugt nach dem Trocknungsprozess eine ansprechende Optik und eine angenehm weiche Haptik.
(Illustration?)
Syntax: material_loosening.webp
(Illustration?) Syntax: material_loosening.webp
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### 12. Entformen
## 5.4. Entformen
--
Nach der Lockerung und einer weiteren 2 - 4 Tage langen Wachstumsphase kann das Paneel nun komplett aus der Wachstumsform herausgenommen und in den Trockner gegeben werden.
(Illustration)
Syntax: material_demolding.webp
(Illustration) Syntax: material_demolding.webp
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### 13. Trocknen im Ofen
--
## 5.5. Trocknung
Im Trockner bleibt das Paneel zunächst auf dem Deckel liegen. Dieser kann nach ca. 24 - 48 h Trocknung entfernt werden, sobald das Myzel in sich stabil ist.
Danach wird es komplett durchgetrocknet, bis sämtliche Restfeuchtigkeit aus dem Myzel entwichen ist.
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## <a name="pilz"></a>Pilzkultur
# 6. Sicherheitshinweise
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Nach erfolgter Sterilisation ist das Substrat so gut wie keimfrei. Konkurrierende Mikroorganismen wie Hefepilze, Bakterien oder Schimmel wurden durch die lang anhaltende Hitzeeinwirkung weitgehend eliminiert.
Nun kann eine Pilzkultur eingebracht werden. Schnell wachsende Sorten, wie Schmetterlingstramete (*Trametes versicolor*), Austernseitling (*Pleurotus ostreatus*) oder Glänzender Lackporling (*Ganoderma lucidum*) sind im Spezialhandel im Internet erhältlich.
Für die Workshops verwenden wir ***G. lucidum***, da das Myzel ausreichend fest wächst und widerstandsfähig gegen Kontamination ist.
- **Beimpfung:**
Beim Einbringen des Pilzes in das Substrat muss während der gesamten Zeit unter aseptischen Bedingungen gearbeitet werden. Ohne Schutzatmosphäre dringen sich in der Luft befindliche Kontaminanten in die Substratbeutel ein und besiedeln das frisch sterilisierte Substrat. Da der Kulturpilz im Vergleich relativ langsam wächst, würden Kontaminationen schnell Überhand gewinnen. Mit entsprechend gewählter Impfrate kann der Pilz das Zeitfenster von etwa 1 Woche nutzen und das Substrat durchwachsen.
Im Bezug auf die hydrierte Masse des Substrates wird eine Impfrate von **5%** gewählt.
Je höher der Anteil an Pilzmasse, desto schneller ist das Substrat durchwachsen.
Auf einen Beutel mit 2,37 Kg Substrat entpricht dies einer Pilzbrutmenge von 125 g/Beutel.
Insgesamt ergibt sich dadurch eine Masse von 2,5 Kg/ Beutel.
- **Zerkleinerung**:
Das vorkultivierte Substrat wird aus den Beuteln entnommen, mit Hilfe eines Gartenhechslers zerkleinert und in einer Wanne aufgefangen. Vor Inbetriebnahme werden alle Oberflächen, welche mit Pilzmyzel in Kontakt kommen desinfiziert. Das Zerkleinern ermöglicht eine homogene Befüllung der Negativ-Form, so dass sämtliche wichtige Strukturen abgeformt werden.
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## <a name="form"></a>Formbefüllung
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Bei der Formbefüllung muss je nach Komplexität der Form sowie Anzahl und Gestaltung von Befestigungselementen ein individuelles Protokoll entwickelt werden.
- **Vorbereitung:**
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# Sicherheitshinweise
Bei der Nutzung des Autoklavs sind alle vom Hersteller angegebenen Sicherheitsbestimmungen einzuhalten. Bei der Benutzung von Hochdruckbehältern, welche auf bis zu 121 °C aufgeheizt werden, ist auf besondere Sorgfalt zu achten. Der Betrieb ist nur nach erfolgter Sicherheitseinweisung und mit Schutzausrüstung zulässig.
Bei der Benutzung von Hochdruckbehältern, welche auf bis zu 121 °C aufgeheizt werden, ist auf besondere Sorgfalt zu achten. Zusdem sind alle vom Hersteller angegebenen Sicherheitsbestimmungen einzuhalten. Der Betrieb ist nur nach erfolgter Sicherheitseinweisung und mit Schutzausrüstung zulässig.
Zur Schutzbekleidung gehören:
- festes Schuhwerk
- Schutzbrille
- Sicherheitshandschuhe
# Lizenz
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# 7. Lizenz
CC_BY_SA_4.0

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