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## Holz-Anker
<img title="Holzanker" src="res/assets/media/img/anchor_prepared.webp" width="50%">
## Gliederung
1. [Einleitung](#1-einleitung)
@ -29,13 +31,8 @@ Die Anker für den Prototypen eines Akustikabsorbers aus Pilzmyzelkompositmateri
Pro Paneel werden insgesamt 4 Anker eingebracht, welche mit Hilfe justierbarer Schrauben zur Ausrichtung in der Horizontalebene in das Wand-Befestigungssystem eingehängt werden können.
![Schrauben der Anker im Befestigungssystem Seite](res/assets/media/img/anchor_attach.webp)
![Schrauben der Anker im Befestigungssystem Hinten](res/assets/media/img/anchor_attach_p.webp)
Die Anker für den Prototypen eines Akustikabsorbers aus Pilzmyzelkompositmaterial bestehen aus Laubholz (Buche). Sie werden während der Herstellung des Kompositmaterials in das Pilz-Substrat-Gemisch eingebettet. Durch das Bohren von 8 mm Löchern und das anschließende Einsetzen entsprechender Rundstäbe kann auf Schrauben und Nägel verzichtet werden. Während des Wachstumsvorgangs dringen die Pilzfäden (Hyphen) in das Holz ein und verbinden so das Substrat mit dem Holzanker. Nach abschließender Trocknung verfestigt sich das Material, welches den Anker umschließt. Die zentral liegenden Querstäbe befinden sich im 90° Winkel zueinander und verhindern so ein Verdrehendes Ankers.
![Schrauben der Anker im Befestigungssystem Seite](res/assets/media/img/anchor_attach.webp)
![Illustration Demonstration Drehung](res/assets/media/img/anchor_flip.webp)
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Stands for "resources", and should hold any files that are part of the sources of the project, but are not source code, design, scripts or documentation text files. This includes also binary files, next to text files. The sub-dirs within res/assets/ and res/ should be the same (excluding of course res/assets/assets/).

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All binary (and potentially large text-)resources should go here, as this allows to go "clean-slate" with this data from time to time, to reduce clone size, if done as a git sub-module (which can also be done later). Having it as a git sub-module, also allows to not fetch it at all, if storage or bandwidth is an issue, and it is not required for the task at hand. The sub-dirs within res/assets/ and res/ should be the same (excluding of course res/assets/assets/).

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## Schematische Darstellung des Herstellungsprozesses
![Bild](res/assets/media/img/flowchart.webp)
![Herstellungsprozess](res/assets/media/img/material_fabrication_flowchart.webp)
## Gliederung
@ -35,32 +35,35 @@ SPDX-License-Identifier: CC-BY-SA-4.0
## 1. Einleitung
Die Herstellung eines Myzel-Kompositmaterials läuft in mehreren Teilschritten ab und wird in den weiter unten aufgeführten Kategorien genau beschrieben. Details hierzu lassen sich im Dokument "Mind the fungi" (Quelle) finden.
Die Herstellung eines Myzel-Kompositmaterials läuft in mehreren Teilschritten ab und wird folgend genauer beschrieben. Grundsätzlich teilt sie sich in [Substratherstellung](#4-substratherstellung) und [Absorberherstellung](#5-absorberherstellung) auf.
Beim Herstellungsprozess wird innerhalb einer Woche zuerst das Substrat in Beuteln mit Myzel durchwachsen. Danach wird eine Negativform mit dem vorkultiviertem Substrat befüllt und hölzerne Befestigungsanker in Position gebracht. In den nächsten 3-6 Tagen wächst das Pilzmyzel weiter und verfestigt das Substrat. Zwischenzeitlich wird es aus der Form entnommen. Die vom Myzel durchwachsenen und umschlossenen Holzanker sind fest mit dem Myzelblock verbunden. Nach der Durchwachsung wird der Pilz abgetötet, in dem das Material für 48 Stunden auf über 55 °C erhitzt und getrocknet wird. Ein Weiterwachsen des Pilzes ist nach diesem Schritt ausgeschlossen.
Details hierzu werden aus dem Buch "Mind the fungi" (Meyer, V. (2020). Seite 27-29) entnommen. Zudem lassen sich im Buch "Radical Mycology" (McCoy, P. 2016) sowie in zahlreichen öffentlich einsehbaren wissenschaftlichen Arbeiten Anleitungen zur Herstellung von Myzel-Komposit-Materialien finden.
>Der Herstellungsprozess ist patentrechtlich geschützt. Für eine kommerzielle Anwendung ist die Patentlage eingehend zu prüfen, um eine Patentverletzung zu vermeiden.
Beim Herstellungsprozess wird innerhalb einer Woche zuerst das Substrat in Beuteln mit Myzel durchwachsen. Danach wird eine [Negativform](../mould/README.md) mit dem vorkultiviertem Substrat befüllt und hölzerne [Befestigungsanker](../anchor/README.md) in Position gebracht. In den nächsten 4-6 Tagen wächst das Pilzmyzel weiter und verfestigt das Substrat. Zwischenzeitlich wird es aus der Form entnommen. Die vom Myzel durchwachsenen und umschlossenen Holzanker sind fest mit dem Myzelblock verbunden. Nach der Durchwachsung wird der Pilz abgetötet, in dem das Material für 48 Stunden auf über 55 °C erhitzt und getrocknet wird. Ein Weiterwachsen des Pilzes ist nach diesem Schritt ausgeschlossen.
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## 2. Benötigte Materialien
- Rapsstroh [Bild von Rapsstroh]
- Buchweizenschalen [Bild von Buchweizenschalen]
- Autoklavbeutel [Bild von Autoklavbeutel]
- Rapsstroh
- Buchweizenschalen
- Autoklavbeutel
- Wasser
- Körnerbrut der Reishi-Kultur (Kulrurbezeichnung)
- Körnerbrut der Reishi-Kultur
- Wachstumsform
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## 3. Benötigte Werkzeuge
- Substratwaage [Bild von Substratwaage]
- Messbecher/ Messzylinder
- Substratmischer [Bild von Substratmischer]
- Maurerkelle
- Substratwaage
- Messbecher
- Substratmischer
- Autoklav
- sterile Werkbank [Bild von Flowhood]
- Laminarströmungsabzug
- Impulsschweißgerät
- Hechsler für Substrat [Bild von Hechsler]
- temperaturkontrolliertes Wachstumszelt [Bild von Growzelt]
- Hechsler für Substrat
- temperaturkontrolliertes Wachstumszelt
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## 4. Substratherstellung
@ -90,7 +93,6 @@ Pro Paneel wird ein wassergesättigtes leicht komprimiertes Substrat mit der Mas
Es werden aufgrund der Gewichtskapazität der Autoklavbeutel 2 Autoklavbeutel mit vorkultiviertes Substrat für 1 Paneel verwendet.
Für 12 Absorber werden 3.200 g x 12 = 38,4 Kg fertig gemischtes Substrat benötigt.
#### 4.1.2. Bestimmen der zu wiegenden Substratmasse und Wassermenge
@ -128,20 +130,17 @@ Die bestimmten Substrat- und Wassermengen werden in einem Substratmischer oder g
Die anschließende Sterilisation des Substrats im Autoklav erfolgt nach diesen Schritten:
1. Abfüllen des Substrates in Autoklavbeutel (a 1,52 Kg)
2. Komprimierung und doppeltes Falten der offenen Beutel (Pasteursche Schleife)<br>
(Illustration) Syntax: material_folding.webp
1. Abfüllen des Substrates in Autoklavbeutel (a 1,6 Kg)
2. Komprimierung und doppeltes Falten der offenen Beutel (Pasteursche Schleife)
3. Befüllen der Korbeinsätze des Autoklavs mit Faltöffnung nach innen zeigend
4. Starten des Autoklaviervorgangs (121 °C, 15 psi, 90 Minuten)
5. Abkühlen über Nacht, Substrat muss vor Beimpfen eine Kerntemperatur von unter 30 °C haben
### 4.4. Beimpfung des Substrats
Sobald die Kerntemperatur des Substrats unter 30 °C liegt, kann dieses mit einer Pilzkultur beimpft werden. Diese Methode verwendet Reishi oder glänzender Lackporling (Ganoderma lucidum).
Sobald die Kerntemperatur des Substrats unter 30 °C liegt, kann dieses mit einer Pilzkultur beimpft werden. Diese Methode verwendet Reishi, auch glänzender Lackporling (Ganoderma lucidum) genannt.
Jeder Substratbeutel mit einem Gewicht von 1600 g wird mit 80 g Pilz-Körnerbrut beimpft. Hierzu wird die Pilzbrut unter sterilen Bedingungen auf der Reinluftbank in die Substratbeutel gekippt. Es ist darauf zu achten, dass das Innere der Substratbeutel nicht berührt wird. Anschließend werden die Beutel mit dem Impulsschweißgerät versiegelt und geschüttelt, bis sich die Pilzbrutkörner gleichmäßig im Substrat verteilt haben. Insgesamt wiegt ein Beutel nun 1680 g. Anschließend wird das Substrat in die Inkubation gegeben.
(Illustration) Syntax: material_inoculation.webp
Jeder Substratbeutel mit einem Gewicht von 1600 g wird mit 80 g Pilz-Körnerbrut beimpft. Hierzu wird die Pilzbrut unter sterilen Bedingungen im Laminarströmungsabzug in die Substratbeutel gekippt. Es ist darauf zu achten, dass das Innere der Substratbeutel nicht berührt wird. Anschließend werden die Beutel mit dem Impulsschweißgerät versiegelt und geschüttelt, bis sich die Pilzbrutkörner gleichmäßig im Substrat verteilt haben. Insgesamt wiegt ein Beutel nun 1680 g. Anschließend wird das Substrat in die Inkubation gegeben.
### 4.5. Substratdurchwachsung
@ -149,23 +148,31 @@ Die Durchwachsung (Inkubation) findet bei 24°C und Dunkelheit in einem Wachstum
Ist das Substrat zu mehr als 90% durchwachsen, kann es weiterverarbeitet werden. Die Durchwachsung nimmt ca. 1 Woche in Anspruch.
<img title="Durchwachsene Substratbeutel" src="res/assets/media/img/substrate_pregrown.webp" width="50%">
### 4.6. Zerkleinern
Um eine optimale Abformung der Negativform im späteren Prozess zu erreichen, muss das Myzel nach der Vorkultivierung wieder zerkleinert werden.
Dies wird mit einem herkömmlichen Grünguthäcksler realisiert. Das Myzel kann einem Häckselvorgang standhalten, es wird lediglich fragmentiert. Ausgehend von den einzelnen Fragmenten wird das Myzel anschließend weiterwachsen und sich erneut verbinden.
Dies wird mit einem herkömmlichen Grünguthäcksler realisiert. Das Myzel überlebt den Zerteilungsvorgang. Ausgehend von den einzelnen Fragmenten wird das Myzel anschließend weiterwachsen und sich erneut verbinden.
<img title="Myzel zerkleinern" src="res/assets/media/img/material_fragmentation_1.webp" width="50%">
Vor Inbetriebnahme des Gerätes gilt es, Nitril-Einmalhandschuhe, Mund-Nasenschutz sowie Schutzbrille anzulegen und sich mit dem Gebrauch des Gerätes vertraut zu machen. Bitte Sicherheitshinweise des Herstellers beachten.
<<<<<<< HEAD
Nun werden alle Oberflächen, welche mit Myzel in Kontakt kommen gründlich gereinigt und anschließend mit 70% Alkohollösung desinfiziert.
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Nun werden alle Oberflächen, welche mit Myzel in Kontakt kommen, gründlich gereinigt und anschließend mit 70% Alkohollösung desinfiziert.
>>>>>>> mod_lid
Danach sollte zügig mit der Zerkleinerung begonnen werden. Hierzu werden die vorkultivierten Beutel geöffnet und stückweise in den Schredder gegeben. Unter dem Auslass wird ein ebenfalls desinfiziertes, verschließbares Auffangbehältnis platziert.
Danach sollte zügig mit der Zerkleinerung begonnen werden. Hierzu werden die vorkultivierten Beutel geöffnet und stückweise in den Häcksler gegeben. Unter dem Auslass wird ein ebenfalls desinfiziertes, verschließbares Auffangbehältnis platziert.
Um ein Umherfliegen des Gehäckselten zu vermeiden, wird zwischen der Auffangbox und dem Auslass eine Plastiktüte gespannt.
Um ein Umherfliegen der Fragmente zu vermeiden, wird zwischen der Auffangbox und dem Auslass eine Plastiktüte gespannt.
Nachdem 2 Beutel zerkleinert wurden, wird die Box von außen desinfiziert und auf die Arbeitsfläche der sterilen Werkbank gelegt und die entsprechende Form befüllt.
Nachdem 2 Beutel zerkleinert wurden, wird die Box von außen desinfiziert und auf die Arbeitsfläche des Laminarströmungsabzugs gelegt und die entsprechende Form befüllt.
(Illustration/Bild?) Syntax: material_fragmentation.webp
<img title="zerkleinertes Myzel" src="res/assets/media/img/material_fragmentation_2.webp" width="50%">
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## 5. Absorberherstellung
@ -174,51 +181,70 @@ Das hergestellte Substrat kann nun für beliebige Anwendungen genutzt werden. Im
### 5.1. Befüllung der Form
Das fragmentierte Material wird auf der sterile Werkbank weiterverarbeitet.
Das fragmentierte Material wird unter dem Laminarströmungsabzug unter aseptischen Bedingungen weiterverarbeitet.
Dort liegen die bereits vorbereiteten (Hyperlink zu workshop_day2_pre) Wachstumsformen (hyperlink), 4 Holzanker (Hyperlink) und die Ausrichtungsschablone
Dort liegen die bereits [vorbereiteten Wachstumsformen](../mould/README.md#vorbereitung), 4 [Holzanker](../anchor/README.md) und die Ausrichtungsschablone.
Die Form wird nach gründlichem Desinfizieren mit dem geschredderten Myzel befüllt. Die desinfizierten Holzanker werden dabei eingebettet.
<img title="Ausrichtungsschablone" src="res/assets/media/img/anchor_align_tool.webp" width="50%">
(siehe Anleitung Holzanker)
Die Form wird nach gründlichem Desinfizieren mit dem zerkleinerten Myzel befüllt. Die desinfizierten Holzanker werden dabei eingebettet.
Das Myzel wird bis zum Kragen aufgefüllt. Anschließend wird die Andrückplatte aufgelegt. Diese wird mit Hilfe von Abstandshaltern über das Anbringen des Deckels auf eine definierte Höhe heruntergedrückt und komprimiert das Myzel flächig.
<img title="Einsetzen der Ausrichtungsschablone" src="res/assets/media/img/anchor_align_tool_set.webp" width="50%">
<img title="Ankerposition" src="res/assets/media/img/anchor_align.webp" width="50%">
<img title="Einbetten des Ankers" src="res/assets/media/img/embed_anchor.webp" width="50%">
Das Myzel wird bis zum Kragen aufgefüllt (entpsricht 2.300 g Myzel). Anschließend wird die Andrückplatte aufgelegt. Diese wird mit Hilfe von Abstandshaltern über das Anbringen des Deckels auf eine definierte Höhe heruntergedrückt und komprimiert das Myzel flächig.
<img title="Andrückplatte" src="res/assets/media/img/pressure_plate.webp" width="50%">
Nachdem die Andrückplatte wieder entfernt wurde, wird der Deckel erneut angebracht und mit Kreppband versiegelt. Beim Durchführen der Anker durch die quadratischen Aussparungen im Deckel ist besonders Acht zu geben, dass sich die korrekte Lage der Anker nicht verändert.
<img title="Schließen der Wachstumsform" src="res/assets/media/img/mould_lid_assambly.webp" width="50%">
Zum Schluss werden die 35 mm Belüftungslöcher im Deckel mit 50 mm Micropore Tape abgeklebt. Hierdurch ist ein passiver Gasaustausch möglich, jedoch ohne, dass Staub oder Kontaminationen in die Wachstumsform gelangen.
(Illustration) Syntax: material_moulding.webp
<img title="geschlossene Wachstumsform" src="res/assets/media/img/mould_lid.webp" width="50%">
### 5.2. Formdurchwachsung
<img title="Formdurchwachsung" src="res/assets/media/img/incubate.webp" width="50%">
Nachdem die Wachstumsform befüllt ist, wird sie bei 24 °C und Dunkelheit für weitere 2 - 4 Tage durchwachsen. Während dieser Zeit erholen sich die Pilzfäden (Hyphen) vom Schock der Zerkleinerung und gehen wieder in vegetatives Wachstum über. Durch das Zerstören der bisher entstandenen Hyphenverbindungen werden sie außerdem zu stärkerer Verzweigung angeregt.
Finden sich zwei Hyphen derselben Art, können sie sich vereinigen. Durch Ineinanderwachsen und Quervernetzen der mikroskopisch feinen Hyphen entsteht ein zusammenhängendes dreidimensionales Netz.
Die Holzanker bestehen aus Buchenholz. Der glänzende Lackporling ist in der Lage, in den Holzanker hineinzuwachsen und somit das Material mit dem Anker zu verbinden.
(Illustration?) Syntax: material_incubation.webp
### 5.3. Anlockern
Sobald die zerkleinerten Myzelstücke wieder eine Einheit gebildet haben, wird die gesamte Wachstumsform gewendet. Die Wände der Box werden hierzu vorsichtig von der Myzeloberfläche gelöst. Nun kann das Myzel umgedreht werden. Es liegt nun mit der Rückseite auf dem Deckel auf und die Holzanker schauen nach unten heraus.
Sobald die zerkleinerten Myzelstücke wieder eine Einheit gebildet haben, wird die gesamte Wachstumsform gewendet. Die Wände der Box werden hierzu vorsichtig von der Myzeloberfläche gelöst.
Die gedrehten Paneele werden in dem wenige Zentimeter breiten Spalt zwischen Myzeloberfläche und Wachstumsform sogenanntes Luftmyzel bilden - eine Schicht, die sich bis zu 1 cm entlang der Oberfläche bildet. Das sieht dann so ähnlich fluffig aus wie bei einem Camembert. Dieses Luftmyzel erzeugt nach dem Trocknungsprozess eine ansprechende Optik und eine angenehm weiche Haptik.
<img title="Lockern der Wachstumsform" src="res/assets/media/img/mould_loosen.webp" width="50%">
(Illustration?) Syntax: material_loosening.webp
Nun kann das Myzel umgedreht werden. Es liegt nun mit der Rückseite auf dem Deckel auf und die Holzanker schauen nach unten heraus. Im Anschluss kann die Negativform entfernt werden. Die Aufbewahrungsbox wird erneut aufgesetzt, um ein Austrocknen des Myzels zu verhindern.
<img title="Entfernen der Box" src="res/assets/media/img/mould_remove_shell.webp" width="50%">
<img title="Entfernen der Negativform" src="res/assets/media/img/mould_remove_negative.webp" width="50%">
<img title="Myzeloberfläche" src="res/assets/media/img/mould_absent.webp" width="50%">
<img title="Wachstumsatmosphäre für Luftmyzel" src="res/assets/media/img/mould_aerial_mycelium.webp" width="50%">
> Über den gesamten Verlauf ist besonders darauf Acht zu geben, das Mzel nicht zu beschädigen. Im Zustand vor der Trocknung ist es sehr empfindlich.
Die gedrehten Paneele werden in dem wenige Zentimeter breiten Spalt zwischen Myzeloberfläche und Wachstumsform sogenanntes Luftmyzel bilden - eine Schicht, die sich bis zu 1 cm stark auflagert. Die Oberfläche sieht am Ende dieses Prozesses wattig aus und erinnert an die Oberfläche eines Camembert. Dieses Luftmyzel erzeugt nach dem Trocknungsprozess eine ansprechende Optik und eine angenehm weiche Haptik.
### 5.4. Entformen
Nach der Lockerung und einer weiteren 2 - 4 Tage langen Wachstumsphase kann das Paneel nun komplett aus der Wachstumsform herausgenommen und in den Trockner gegeben werden.
(Illustration) Syntax: material_demolding.webp
### 5.5. Trocknung
Im Trockner bleibt das Paneel zunächst auf dem Deckel liegen. Dieser kann nach ca. 24 - 48 h Trocknung entfernt werden, sobald das Myzel in sich stabil ist.
Im Trockner wird das Myzel zunächst auf für 48 Stunden bei 55°C getrocknet, bis sämtliche Restfeuchtigkeit aus dem Myzel entwichen ist. Anschließend wird es bei 70°C für 2 Stunden erhitzt, um den Organismus zu inaktivieren.
Danach wird es komplett durchgetrocknet, bis sämtliche Restfeuchtigkeit aus dem Myzel entwichen ist.
<img title="Trocknen der Prototypen" src="res/assets/media/img/dry.webp" width="50%">
Danach ist der Prototyp bereit um am [Befestigungssystem](../mounting_system/README.md) angebracht zu werden.
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## 6. Sicherheitshinweise

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After

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@ -8,7 +8,6 @@ SPDX-License-Identifier: CC-BY-SA-4.0
## Wachstumsform
---
Die Wachstumsform für den Prototypen eines Akustikabsorbers aus Pilzmyzelkompositmaterial ist zusammengesetzt aus einer aus einer Grundbox, welche die <a href="#specs">Anforderungen für Wachstumsformen für Myzelmaterialien</a> erfüllt, und einer eingepassten Designform als Negativ-Abdruck.
Der Vorteil dieses zweiteiligen Aufbaus ist die Möglichkeit, das Design mit CAD zu erstellen, und es mit Hilfe von digitalen Fertigungstechniken in eine Negativ-Form zu überführen. Somit können komplexe und regelmäßige Strukturen digital erstellt und später vom Myzel abgebildet werden.
@ -16,16 +15,27 @@ Der Vorteil dieses zweiteiligen Aufbaus ist die Möglichkeit, das Design mit CAD
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### Methoden der Designformherstellung (digitale Fertigungstechnik)
Es werden in diesem Ordner zwei Methoden der Designformherstellung gezeigt.
In diesem Ordner werden zwei Methoden der Designformherstellung vorgestellt.
#### [Drucken einer Positiv Form mit 3D Drucker und anschließender Gipsabformung](../mould/casting_from_3D_positive_mould/README.md)
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- #### [Drucken einer Positiv Form mit 3D Drucker und anschließender Gipsabformung](../mould/casting_from_3D_positive_mould/README.md)
Bei dieser Methode werden zwei 3D-gedrukte Positivormen genutzt und 12 mal eine Gipsabformung durchgeführt.
#### [direkter 3D Druck der Negativform](../mould/direct_3D_negative_mould/README.md)
---
- #### [direkter 3D Druck der Negativform](../mould/direct_3D_negative_mould/README.md)
Bei dieser Methode werden die Negativformen 3D gedruckt, welche direkt für die Wachstumsbox genutzt werden können.
---
## Vorbereitung
Sowohl Gipsform als auch die direkt 3D-gedruckte Negativform müssen, bevor sie für den Herstellungsprozess verwendet werden können, vorbereitet werden. Das bedeutet, dass die durchsichtige Wachstumsbox zunächst von außen, dann von innen mit Hilfe einer oberflächlichen Wischdesinfektion keimreduziert wird. Anschließend werden ebenfalls Designform und ggf. Platzhalter desinfiziert und in die Wachstumsbox eingesetzt.
In die so vorbereitete Wachstumsform kann nun das zerkleinerte Myzel eingefüllt werden (siehe [Befüllung der Form](../material_fabrication/README.md#5-1-befüllung-der-form)).
## Lizenz
CC-BY-SA-4.0

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@ -0,0 +1,94 @@
<!--
SPDX-FileCopyrightText: 2023 Curious Community Labs e. V. <akustik-absorber@curious.bio>
SPDX-License-Identifier: CC-BY-SA-4.0
-->
# README `mod/mould/direct_3D_negativ_mould/`
## Negativform 3D-Druck
## Gliederung
1. [Einleitung](#1-einleitung)
2. [Benötigte Materialien](#2-benötigte-materialien)
3. [Benötigte Werkzeuge](#3-benötigte-werkzeuge)
4. [Herstellung](#4-herstellung)
1. [3D-Druck der Negativform](#4-1-3d-druck-der-negativform)
2. [Einsetzen der Negativform in die Wachstumsbox](#4-2-einsetzen-der-negativform-in-die-wachstumsbox)
5. [Lizenz](#5-lizenz)
---
## 1. Einleitung
Eine gedruckte Negativform kann direkt in die Wachstumsbox eingesetzt werden und ist bei geringerer Stückzahl eine schnelle und einfache Variante zur Herstellung der Wachstumsformen. Zudem entfällt hier die Notwendigkeit, die Form mit einer Trennschicht (z.B. Folie) von dem Myzel zu trennen.
![mould_3d_negative](res/assets/media/img/mould_3d_negative.webp)
---
## 2. Benötigte Materialien
- Filament für 3D-Drucker
- ggf. Schrauben
---
## 3. Benötigte Werkzeuge
- 3D-Drucker BigRep One 1.3 oder Ultimaker 2
- ggf. Raspel oder Feile
- ggf. Schraubendreher
---
## 4. Herstellung
### 4.1. 3D-Druck der Negativform
Die Dimensionen im Inneren der Aufbewahrungsbox sind mit 348 x 293 mm zu groß, um für übliche 3D-Drucker wie den Ultimaker 2, eine Negativform im ganzen Stück zu drucken. Folgend wird die Herstellungsmethode für einen großen Drucker, wie den BigRep One 1.3, und für einen kleinen Drucker, den Ultimaker 2, dargestellt.
![mould_3d_parts](res/assets/media/img/mould_3d_parts.webp)
---
- **Ultimaker 2:**
Um die Designform mit dem 3D-Drucker Ultimaker 2 drucken zu können, wurde sie in 4 Teile zerlegt. Diese wurden am Grund mit überlappenden Laschen versehen, um sie später mit Schrauben zusammenzuführen.
![mould_3d_prep_screws](res/assets/media/img/mould_3d_prep_screws.webp)
Die Druckdauer für alle 4 Teile beträgt insgesamt ca. 20 Stunden.
Alle .stl Dateien für den Druck mit Ultimaker 2 liegen unter [src/mech](src/mech).
Die entsprechenden Druckereinstellungen sind unter [res/conf](res/conf) zu finden.
**_Hinweis:_** Durch geringe Ungenauigkeiten, welche sich bei mehreren Teilformen addieren, kann es sein, dass die Druckteile zusammengesetzt nicht den erwünschten Dimensionen entsprechen. Eventuell muss das Stück mit Raspel oder Schleifmaschine passend gemacht werden.
---
- **BigRep:**
Der Drucker BigRep One 1.3 hat eine Druckfläche von 1x1 m. somit kann die gesamte Negativform in einem Stück gedruckt werden.
Hierbei ist darauf zu achten, dass die Form mit der langen Seitenfläche auf dem Druckbett aufliegt. Somit wird die Schauseite, welche vom Myzel abgebildet wird, glatter.
Die Druckdauer der Designform beträgt insgesamt ca. 12 Stunden.
Die .stl Dateien für den Druck mit BigRep One 1.3 liegt unter [src/mech](src/mech).
Die entsprechenden Druckereinstellungen sind unter [res/conf](res/conf) zu finden.
---
### 4.2. Einsetzen der Negativform in die Wachstumsbox
---
![mould_3d_insert](res/assets/media/img/mould_3d_insert.webp)
Nachdem Einsetzen der Negativform in die Aufbewahrungsbox ist diese bereit, um mit dem Myzel gefüllt zu werden. Während der Durchwachsungsphase wird das Myzel durch die Zwischenräume wachsen. Überstehendes Gewebe kann nach dem [Anlockern](../../material_fabrication/README.md#53-anlockern) mit einer Schere entfernt werden.
![mould_3d_set](res/assets/media/img/mould_3d_set.webp)
---
## 5. Lizenz
CC_BY_SA_4.0

49
mod/mould/lid/README.md Normal file
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@ -0,0 +1,49 @@
<!--
SPDX-FileCopyrightText: 2023 Curious Community Labs e. V. <akustik-absorber@curious.bio>
SPDX-License-Identifier: CC-BY-SA-4.0
-->
# README `mod/mould/lid/`
## Lasercut Deckel
## Gliederung
1. [Einleitung](#1-einleitung)
2. [Benötigte Materialien](#2-benötigte-materialien)
3. [Benötigte Werkzeuge](#3-benötigte-werkzeuge)
4. [Herstellung](#4-herstellung)
5. [Lizenz](#5-lizenz)
---
## 1. Einleitung
Da die Holzanker über den Deckel der Wachstumsform hinausragen (siehe [Anker](../../anchor/README.md#4-3-einbetten-im-substrat)) müssen an entsprechenden Positionen quadratische Aussparungen gesetzt werden.
Diese werden mit Hilfe eines Lasercutters ausgeschnitten. Somit kann die präzise Ausrichtung der Anker während der [Durchwachsungsphase](../../material_fabrication/README.md#5-2-formdurchwachsung) gewährleistet werden. Im selben Schritt werden zwei 35 mm Löcher zur Belüftung des Forminneren ausgeschnitten. Sie können nach [Befüllung der Form](../../material_fabrication/README.md#5-1-befüllung-der-form) mit Micropore-Tape (5 cm) abgeklebt werden und sind essentiell für das Wachstum des Myzels.
![mould_3d_negative](res/assets/media/img/mould_lid.webp)
---
## 2. Benötigte Materialien
- Deckel der KIS Aufbewahrungsbox C-Box M+
---
## 3. Benötigte Werkzeuge
- Epilog Zing 24 Lasercutter
- Rechner mit VisiCut Software zum Steuern des Lasercutters
---
## 4. Herstellung
Die Außenmaße des Deckels der KIS Aufbewahrungsbox C-Box M+ betragen 400 x 340 mm.
Das Werkstück wird auf Anschlag an die obere linke Ecke der Arbeitsfläche des Lasercutters eingelegt. Da der Deckel leicht gewölbt ist, werden Reststücke aus Sperrholz (3 mm) untergelegt und anschließend mit Gewichten beschwert. So kann eine ebene Auflagefläche der zu schneidenden Bereiche gewährleistet und eine genaue Festlegung des Laser Fokuspunkts ermöglicht werden.
Das Schneiden der Aussparungen dauert ca. 20 Sekunden pro Deckel und wird mit Hilfe der Software VisiCut mit Speed 100 und Power 100 durchgeführt. Die Quelldatei mit dem Schneidepfad liegt als .svg vor und lässt sich unter [/src/mech](./src/mech/lasercut_mould_lid.svg) finden.
---
## 5. Lizenz
CC_BY_SA_4.0

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